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AutorenbildManuela Morelli

Berufliche Neuorientierung: Frauen in der Lebensmitte starten durch

Aktualisiert: 3. Okt. 2022



Steckst du gerade in einer Zeit des (beruflichen) Umbruches und vielleicht auch in einer (Sinn-)Krise? Alles normal, das ist d i e Lebensspanne mit Übergangscharakter und beinhaltet meistens einen Wendepunkt. Aus der Perspektive der Laufbahnberatung kennzeichnet diese Lebensphase meistens eine Zeit des Umbruches und der Krise, nicht selten begleitet durch den Wunsch nach neuen beruflichen Perspektiven. Es besteht ein genereller wissenschaftlicher Konsens, wonach die Zeitspanne von 40 bis 60 gedacht ist.

Bürgerliche Rollenerwartungen an die Frau

Aus historischer Sicht ist die Abbildung rechts (Quelle dhm.de) interessant, das sogenannte Stufenalter der Frau. Dieser deckt die "bürgerliche" Rollenerwartung bis in unserer Zeit auf. Die Frau ist vor allem im häuslich-familiären Raum bezogen. Mit 50 erreicht sie mit der Ankunft der Enkel ihren Zenit und gleichzeitig auch den Stillstand. Der Mann hingegen erklimmt mit 50 seine beruflichen und persönlichen Erfolgen.


Perspektive Laufbahnberatung heute

Aus der aktuellen Laufbahnberatung ist beruflich gesehen das mittlere Lebensalter die Zeit nach der beruflichen Aufbauphase und vor der Pensionierung. Sie wird "Rushhour" bezeichnet, überlappen sich individuell wechselnde und überschneidende Phasen von Berufstätigkeit, Aus- und Weiterbildung mit Familienphasen mit Kindern und Elternkindern. Das Paradoxe daran, in dieser Zeit erreicht das psychische Wohlbefinden einen Tiefpunkt. Lichtblick - das psychische Wohlbefinden steigt markant in der nachfolgenden Phase der "Erfüllung", die sogenannte individuell gestaltete "Selbstständigkeit", bzw. Unabhängigkeit.


Lebensmitte mit Zukunftsorientierung

Aus entwicklungspsychologischer Sicht nach Erik Erikson bezeichnet diese Phase auch das Bedürfnis etwas zu erschaffen, etwas an die nächste Generation weiterzugeben, die sogenannte Generativität, die zukunftgerichtet ist. Dem gegenüber steht die Stagnation bzw. die Selbstabsorption - sich um sich selbst zu kümmern und um niemanden sonst. Zuviel Generativität führt dazu, dass wir uns selbst vernachlässigen zum Wohle anderer. Zuviel Selbstabsorption führt in die Leere und zwischenmenschlicher Verarmung.


...und natürliche Prozesse

Ganz natürliche Prozesse wie körperliche Veränderungen aufgrund des biologischen Alters werden spürbar. Die Konfrontation mit dem Tod (z.B. der eigenen Eltern) lässt die eigene Endlichkeit bewusst werden. Oft tauchen vernachlässigte Lebensträume von früher wieder auf und stellen das bisherige Leben in Frage. Weitere Spannungen, die Frauen im mittleren Lebensalter erleben, treten auf wie z.B. die Sandwichposition zwischen Kindern und alten Eltern, traditionellen Rollenbilder vs. moderne Frau, der Wert der Attraktivität und der Verlust der Jugend sind nicht unbedeutende Themen. Es ist auch die Zeit der Bilanzierung, der Wünsche, von neuen Prioritäten und die Suche nach neuen Identitäten, z. B. nach einer Veränderung der Familienphase (Empty Nest).


Berufliche Zukunft selbst gestalten

V.a. Frauen zwischen 40 und 50 Jahren suchen Laufbahnberatungen auf. Themen, die besondere Beachtung finden, sind der Wiedereinstieg, Aus- und Weiterbildungen und Fragen rund um den Bewerbungsprozess. Hinderliche Faktoren in der beruflichen Entwicklung der Frauen zeigt sich vor allem im mangelndem Selbstvertrauen.


Was hilft? Das eigene Glück selbst in die Hand nehmen! Vor allem Vernetzung, Austausch mit Gleichgesinnten, Informationen einholen, Ausarbeitung von realistischen Visionen, die eigene Sichtbarkeit erhöhen und die Stärkung des Selbstvertrauens!


Ressourcendusche

Eine ganz einfache aber umso stärkende Methode ist die Ressourcendusche. Sie aktiviert und mobilisiert positive Emotionen. Wie geht das? Beim nächsten "Mädelsabend" frag einfach deine Freundinnen, wohlwollend über dich zu spekulieren: "Was schätzt du besonders an mir? Wofür bist du mir dankbar?" 90 Sekunde lang sollen Assoziationen auf dich einprasseln wie eine warme, wohltuende Dusche. Danach nachspüren und aufschreiben, was du gehört hast. Das tut immer wieder gut. Und es funktioniert auch als Check-in in virtuellen Teammeetings. Dann überlege dir auch, wo du das Bestärkende sichtbar machen kannst. Vielleicht in deinem Social Media Profil?

...und was noch?

Der Blog entstand aus der Eventreihe #WOL #FrauenStärken. Jeweils im Zeitraum von Januar bis April 2021 lade ich Speakerinnen ein für einen virtuellen Coffee-Break. Aus verschiedenen Blickwinkeln betrachten wir die berufliche Neuorientierung von Frauen in der Lebensmitte.


Falls du dich in der Lebensmitte befindest und den Drang nach einer beruflichen Veränderung verspürst, die Beratungsdienste der Kantone haben verschiedene Angebote für Frauen in der Lebensmitte.


Anne Marie Bernauer von professionnELLE im BIZ Berufsinformationszentrum Basel-Landschaft ist dort Ansprechperson für die regionale Anlaufstelle für Frauen, die sich unter dem Thema "Familie und Beruf" mit ihrer Laufbahn auseinandersetzt. Das Beratungsangebot unterstützt und begleitet Frauen im Prozess der beruflichen Neuorientierung oder beim beruflichen Wiedereinstieg. Danke an dieser Stelle für den informativen Talk an unserem online-Event!


Optimalszenario skizzieren

Oder du hast Lust auf ein Experiment mit mir? Tauche ein in dein Optimalszenario (Coachingmethode nach Sonja Radatz). Gemeinsam erkunden wir das Wesentliche, damit für dich und dein Umfeld etwas Kostbares entsteht.

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